Neue Heizungen schaffen wohlige Wärme
Manche Menschen schränken sich beim Heizen lieber ein und frösteln ein bisschen in ihren Wohnungen, um Heizkosten zu sparen. Insbesondere ältere Heizungen oder gar Stromheizungen sind sehr teuer im Betrieb. Ist ein Heizkessel 20 Jahre oder älter, wird es Zeit für eine Modernisierung. Wenn Sie sich für eine neue Heizung entscheiden, haben Sie die Qual der Wahl. Während früher die Ölheizung Standard war, geht der Trend heute zur Gasheizung mit Erdgas und auch innovativere Heizungen mit Holzpellets, Wärmepumpe oder Solarthermie setzen sich langsam durch.
Übersicht der Heizungspreise
Heizung | Kosten* |
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Öl- oder Gasheizung | 7.000 – 9.000 Euro |
Pelletheizung | ab ca. 15.000 Euro |
Elektroheizung | 100 – bis 1.000 Euro |
Wärmepumpe | 12.000 – 25.000 Euro |
Solarthermie | ca. 10.000 Euro |
Heizungstypen
Wenn Sie nach einer neuen Heizung suchen, kommt es nicht nur auf Ihre persönlichen Wünsche an. Auch die örtlichen Gegebenheiten spielen eine wesentliche Rolle. Prüfen Sie zu Beginn des Auswahlprozesses, welche Versorgungsleitungen für Ihr Grundstück zugänglich sind. Ist Ihr Wohngebiet für Erdgas erschlossen? Verfügen Sie über einen notwendigen Lagerraum für Brennstoffe wie Heizöl oder Holzpellets? Wenn Sie sich für eine moderne Wärmepumpe interessieren, ist zu klären, ob und wie die nötigen Erdsonden verlegt werden können.
Gasheizung
Die Gasheizung hat die Ölheizung vom ersten Platz verdrängt und sorgt bereits bei rund 50 Prozent der Haushalte für angenehme Wärme. Ein wesentlicher Vorteil der Ölheizung ist, dass die Heizung nur wenig Platz benötigt und der Brennstoff über eine externe Zuleitung geliefert wird. Somit ist kein Lagerraum erforderlich. Dank moderner Brennwerttechnik, die den Brennwert des Gases optimal ausnutzt, sind gasbetriebene Heizungen gut für die Umwelt und schonen das Haushaltsbudget. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass der Gaspreis nicht mehr an den Ölpreis gekoppelt ist, wodurch eine Gasheizung vergleichsweise günstig zu betreiben ist.
Ölheizung
In rund einem Viertel der deutschen Wohnhäuser sorgt Heizöl für angenehme Temperaturen während der Heizperiode. Auch Ölheizungen sind dank innovativer Techniken heute erheblich sparsamer als früher. Eine moderne Ölheizung setzt 98 Prozent der Energie in Wärme um. Eine ältere Heizung mit Niedertemperaturtechnik erreicht im Schnitt nur 87 Prozent. Noch schlechter sieht es bei ganz alten Heizkesseln aus. Satte 32 Prozent der Energie aus dem Heizöl geht verloren. Ein weiterer Vorteil von Heizöl ist die damit gewonnene Unabhängigkeit vom öffentlichen Netz. Berücksichtigen Sie, für Ihre Ölheizung ausreichend Platz für den Öltank einzuplanen.
Solarthermie-Heizung
Eine Heizung allein mit Solarthermie zu betreiben ist in seltenen Fällen empfehlenswert. Denn wenn die Sonne ausbleibt, fehlt die nötige Wärme. Trotzdem ist eine Solarthermieheizung eine lohnenswerte Ergänzung. Denn wenn die Sonne scheint, ersetzt die Solarthermie komplett die konventionelle Heizung oder Warmwasserbereitung. In anderen Phasen kann die Solarthermieheizung die klassische Heizung unterstützen und so zu einem geringeren Verbrauch an Brennstoff und zum Senken der Heizkosten beitragen. Lassen Sie sich von einem Fachmann beraten und Ihren Kostenvorteil ausrechnen.
Pelletheizung
Im Betrieb bietet die Pelletheizung einen ähnlichen Komfort wie die klassische Öl- oder Gasheizung. Aus dem Vorratsbehälter werden die Holzpellets automatisch in den Brennraum geleitet. Lediglich der Aschekasten der Heizung muss etwa einmal wöchentlich von Ihnen geleert werden. Eine moderne Holzheizung bietet eine sehr gute Energieausbeute und ermöglicht es, klimaneutral zu heizen. Das gilt zumindest dann, wenn ebenso viel Holz aufgeforstet wie verbrannt wird. Zwei Dinge sollten Sie bei der Pelletheizung allerdings beachten: Sie benötigen einen entsprechenden trockenen Lagerraum für die Bevorratung der Pellets. Außerdem ist die Preisentwicklung ungewiss. Seit die Nachfrage nach Holzpellets für die Heizung stetig steigt, ziehen auch die Preise an.
Elektroheizung
Die Elektroheizung hat keinen guten Ruf, denn Heizen mit Strom ist teuer. Doch unter Umständen kann eine moderne Elektroheizung lohnenswert sein. Beispielsweise sorgt eine Infrarotheizung im Bad schnell für wohlige Wärme und die Heizkörper der Zentralheizung können dauerhaft niedriger eingestellt bleiben. Auch für selten genutzte Räume wie ein Hobbyraum, Arbeits- oder Gästezimmer, welche nachträglich nur sehr aufwendig an die bestehende Heizung angeschlossen werden können, bietet eine Elektroheizung durchaus Vorteile.
Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe nutzt die Wärme des Erdreichs, des Grundwassers oder der Luft. Dabei gilt: Umso weniger die Heizung aufgedreht sein muss, desto effizienter ist das System. Deshalb ist eine Heizung mit Wärmepumpe besonders für gut gedämmte Gebäude wie Niedrigenergie- oder Passivhäuser geeignet. Ganz ohne Strom oder Gas kommt aber auch die Wärmepumpen-Heizung nicht aus. Klimaneutral funktionieren diese Systeme nur, wenn Sie den zusätzlichen Energiebedarf aus Ökostrom decken, der mit Wasser- oder Windkraft erzeugt wird. Bei Immobilien mit entsprechend dichter Gebäudehülle und guten Voraussetzungen für die nötigen Sonden ist eine Wärmepumpe eine sehr rentable Alternative zu herkömmlichen Heizungen.
Austausch der Heizung leicht gemacht
Viele Eigenheimbesitzer schrecken nicht nur vor den vermeintlich hohen Kosten für einen Austausch der Heizung zurück, sie fürchten auch aufwendige Baumaßnahmen. Wir informieren Sie, wie der Austausch der Heizungsanlage funktioniert und welche Punkte Sie nicht vergessen sollten. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung ist die Erneuerung der Heizung eine überschaubare Maßnahme mit großer Wirkung.
Modernisierung & Erneuerung
Der Aufwand, eine neue Heizung einbauen zu lassen, ist bei vielen Modellen gering, denn in den meisten Fällen kann der neue Heizkessel problemlos an den bestehenden Heizkreislauf angeschlossen werden. Das gilt in der Regel beim Wechsel von Gas zu Öl oder umgekehrt. Auch eine moderne Pelletheizung lässt sich leicht installieren. Insgesamt ist die Erneuerung der Heizung unproblematisch und in ein bis zwei Tagen komplett erledigt. Die Arbeiten können dann aufwendiger ausfallen, wenn Sie sich für eine komplett andere Art der Wärmeübertragung im Raum entscheiden. Ebenso gering wie der Aufwand sind oft die Kosten für den Heizungstausch, denn Ihnen stehen viele Fördermittel zur Verfügung.
Heizungseinbau & Heizungsentsorgung
Der Einbau der neuen Heizung ist schnell erledigt. Wenn Sie lediglich einen neuen Heizkessel benötigen und den bisherigen Energieträger wie Öl oder Gas beibehalten, dauert der Einbau der neuen Heizung meist nur einen Tag. Damit ist der Tausch der Heizung sogar im Winter problemlos möglich. Möchten Sie mit der neuen Heizung einen anderen Brennstoff nutzen, benötigen die Installateure etwas länger. Alte Heizkessel enthalten oft asbesthaltige Dichtungen. Ein seriöser Fachbetrieb übernimmt auf Wunsch die fachgerechte Entsorgung der alten Heizung für Sie.
Instandhaltung & Wartung
Lassen Sie nach der Installation der neuen Heizung einen hydraulischen Abgleich durchführen. Dieser sorgt dafür, dass die Heizungswärme bedarfsgerecht im Haus verteilt wird. Eine ideal eingestellte Heizung senkt den Energieverbrauch um 10 bis 15 Prozent und sorgt für ein angenehmes Raumklima. Denken Sie auch daran, die Heizung einmal jährlich vom Fachbetrieb warten zu lassen. Die Wartungskosten lohnen sich, denn eine gut gepflegte Heizung ist sparsam im Verbrauch. Zudem werden Probleme oft frühzeitig erkannt und teurere Reparaturen lassen sich vermeiden.
Fördermittel
Umweltfreundliche Heizungen fördert der Staat mit vergünstigten Krediten und lohnenswerten Zuschüssen. Fördermittel stehen für alle modernen Heizungstypen zur Verfügung. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.
BAFA-Förderung
Durch das Klimaschutzprogramm 2030 wurden die Förderungen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) zum 01. Januar 2020 stark erhöht. Gefördert werden Gasheizungen, die „renewable ready“ sind, sowie Gas-Hybridheizungen, Wärmepumpen-, Solarthermie- und Biomasseanlagen (z. B. Pelletheizungen). Beim Austausch einer alten Ölheizung winkt ein Zuschuss von bis zu 45 Prozent der förderfähigen Kosten.
KfW-Förderung
Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützt Sie beim Heizungstausch mit einem zinsgünstigen Kredit. Mit dem Wohngebäude-Kredit 261, 262 können Sie bis zu 60.000 Euro pro Wohneinheit für energieeffiziente Sanierungsmaßnahmen erhalten, darunter auch eine Heizungserneuerung oder -optimierung. Voraussetzung für den KfW-Kredit ist, dass der Bauantrag oder die Bauanzeige des Wohngebäudes zum Zeitpunkt des Antrags mindestens fünf Jahre zurückliegt.
Weitere Fördermittel für Ihre neue Heizung
Die einzelnen Bundesländer gewähren teilweise attraktive Zuschüsse für die Erneuerung Ihrer Heizung. Auch einige Kommunen wie zum Beispiel Krefeld, Münster, Leipzig oder Schwerin beteiligen sich an den Kosten für eine moderne Heizungsanlage. Zum Teil erhalten Sie solche Fördermittel direkt bei Ihrer Gemeinde, manchmal sind die regionalen Stadtwerke zuständig.
Kosten im Detail
Die Preise für Heizungen sind nur schwer zu bestimmen, denn Brennstoff, nötige Leistungsstärke und der Aufwand beim Einbau bestimmen die durch den Austausch entstehenden Kosten. Die folgende Übersicht gibt einen ersten Anhaltspunkt. Der Preis für den neuen Heizkessel ist nur ein Aspekt, der in die Überlegungen einfließen sollte. Eine Heizung begleitet Sie rund 25 Jahre. Entsprechend wichtig für die Auswahl der passenden Heiztechnik sind die zu erwartenden Folgekosten.
Leistung | Folgekosten* |
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Installation Heizung | etwa 500 Euro |
Wartungskosten jährlich | etwa 200 bis 250 Euro |
Schornsteinfeger jährlich | etwa 100 Euro |
Öl als endliche Energiequelle wird seit Jahren teurer, die Preisentwicklung für die nächsten Jahrzehnte ist kaum abzusehen. Aufgrund der zu erwartenden steigenden Preisentwicklung bei den klassischen Energieträgern und bei Holz ist es empfehlenswert, vor der Entscheidung für eine Heizung mit spitzem Bleistift zu rechnen. Die vergleichsweise hohen Investitionen für eine Solarthermieheizung oder eine Wärmepumpe zahlen sich über die Jahre aus.
Nutzen Sie die kommunalen Angebote zur Energieberatung, die vom Staat finanziell gefördert werden, um sich umfassend beraten zu lassen. Auch Ihr Fachbetrieb vor Ort steht Ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite und stellt Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten vor.
Energieeffizienz bei Heizungen
Anders als der Kühlschrank oder die Waschmaschine sind Heizungen nicht mit einem Label für die Energieeffizienz ausgestattet. Deshalb fällt es Verbrauchern sehr schwer, den Verbrauch der bestehenden Heizung einzuschätzen. Die von uns empfohlenen Fachbetriebe für Heizungen vor Ort geben Ihnen eine zuverlässige Einschätzung Ihres individuellen Sparpotenzials.